PHOTOS © DOMINIK PICHLER

NAME: Michael Buchinger
BERUF: YouTuber, Autor, Blogger
www.michaelbuchinger.at

THIS IS hannainthehouse @MICHAEL BUCHINGER

-Was ist deine Stärke? 

Ich denke, mein Durchhaltevermögen zählt zu meinen größeren Stärken. Ich habe 2009 angefangen, Videos auf YouTube zu posten, was damals nicht sonderlich viele Leute interessiert hat – ein Video hatte am Anfang oftmals nur 10 Klicks. Ich hätte meinen Traum auch einfach an den Nagel hängen und mir ein anderes Hobby suchen können. Stattdessen habe ich immer weitergemacht. Rückblickend betrachtet würde ich behaupten, dass ich erst nach drei bis vier Jahren allmählich das Gefühl hatte, ein bisschen Erfolg mit dem zu haben, was ich tue. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich bislang erreicht habe und froh, dass ich nicht zu früh aufgegeben habe, nur weil ich nicht bereits nach zwei Wochen supererfolgreich war.

-Wie motivierst du dich an bad days? 

An schlechten Tagen motiviert es mich, mir immer mein Ziel vor Augen zu halten. Ich möchte meine Follower unterhalten und sie auf schönere Gedanken bringen, wenn sie vielleicht selbst gerade einen schlechten Tag haben oder genervt sind, weil in den Nachrichten mal wieder nichts als fürchterliche Neuigkeiten zu hören sind. Ich möchte den Leuten zeigen, dass es gut tun kann, ein bisschen über sich selbst und ihren Alltag zu lachen. Generell versuche ich aber, es zu vermeiden, bei schlechter Laune vor eine Kamera zu treten. Dann kümmere mich lieber besonders intensiv um E-Mails, Rechnungen und andere Dinge, bei denen ich nicht wirklich gut drauf sein muss.

–Was zählst du zu deiner schwierigsten und besten beruflichen Erfahrung bisher? 

Meine schwierigste berufliche Erfahrung war mein Umzug nach Berlin im Frühjahr 2015. Der Plan war es, ein halbes Jahr dort zu verbringen und intensiver mit einer deutschen Agentur zusammenzuarbeiten. Ich dachte mir, dass das ein toller Schritt für meine Karriere wäre, aber es hat mir im Endeffekt fast nichts gebracht. Ich habe die ganze Zeit nur gemeckert, über banale Dinge wie die Trinkwasserqualität, und war sehr froh, als ich wieder zurück in Wien war.

Bei meinen besten beruflichen Erfahrungen herrscht wohl Gleichstand zwischen der Veröffentlichung meines ersten Buches im Jahr 2017 und meinem ersten Kabarett-Auftritt im März 2018.  Beide Dinge haben mich sehr gefreut, weil ich gemerkt habe, dass meine ZuschauerInnen nicht nur im Internet existieren, sondern mir auch treu genug sind, um in einem Kabarett-Club oder einem Buchladen ihr hart verdientes Geld für mich auf den Tisch zu legen. Das ist nicht selbstverständlich und ich bin nach wie vor ganz entzückt darüber.

-Was brachte dich dazu, deinen Blog zu gründen und auf YouTube aktiv zu warden?

Ich war ein leicht gelangweilter, 16jähriger Schüler an einer katholischen Privatschule, der immer viele Ideen hatte, aber im Unterricht nicht wirklich die Möglichkeit hatte, sie umzusetzen. Ich wollte Geschichten erzählen und meine Mitmenschen unterhalten, aber mir fehlte das Ventil für meine Kreativität. Auf den Ratschlag einer Freundin beschloss ich dann, einen YouTube-Kanal zu starten und bin dieser Freundin bis heute sehr dankbar. Ich sollte ihr als Dank vielleicht einen Blumenstrauß schicken.

VIELEN DANK MICHAEL BUCHINGER! RESPEKT!