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Photo Thomas Luef

 

INTERVIEW NICOLE SCHLAFFER  #wirhaltenzusammen #gemeinsamsindwirstark

 

In der aktuellen Krisensituation voller Angst, Unsicherheit um die Gesundheit von einem selbst, seinen Liebsten und Mitmenschen, Wirtschaftskrise, Änderung des Lebens, Einschränkung und Isolation, Freunde und Bekannte deren Business auf Stopp ist, dass sie sich mit aller Kraft aufgebaut haben. Diejenigen, die arbeiten gehen müssen, versuchen tapfer ihren Beitrag zu leisten, um das System aufrecht zu erhalten, mit der Angst sich am Arbeitsplatz bzw. am Weg dorthin anzustecken. Verzweiflung derjenigen, denen in den eigenen vier Wänden isoliert ein Lagerkoller droht. Eine Stimmung voller Ungewissheit und Sorgen. Daher mache ich meine Interviews ab sofort, um Menschen zu verbinden und Gedanken auszutauschen, wie man mit der aktuellen Situation umgeht.

 

Ich freue mich über das Interview und die offenen Worte von NICOLE SCHLAFFER, CHEFREDAKTEURIN DIE BURGENLÄNDERIN:

 

-Was ist deine Stärke, auf die du dich in der aktuellen Krise verlassen kannst?

Als „working mum” mit mehreren Jobs ist man Krisenbewältigung gewohnt. Manchmal besteht meine Stärke einfach nur darin, auch die Schwächen zuzulassen und die Situationen so zu nehmen, wie sie sind. Also auch mal zu akzeptieren, dass man überfordert ist. Gerade jetzt kann es mit zwei Kindern zuhause (Home-Schooling) und dem MacBook im Esszimmer (Home-Working) schon mal zu Situationen kommen, in denen man sich am liebsten die Haare raufen möchte (und auch tut). Da bin ich sehr froh, zu den Menschen zu gehören, die daran glauben, dass am Ende trotzdem alles gut wird. Ich vertraue in das große Ganze und dass das Leben mir nichts gibt, was ich nicht schaffen kann. Ich suche stets Lösungen und bejammere Probleme nicht lang und breit. Auch habe ich in den letzten Jahren gelernt, in Extremsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Und wenn es mal zu viel wird, weiß ich, mit wem ich reden kann, um mich abzureagieren.

 

-Wie erlebst du diese Wirtschaftskrise?

Wir merken die Auswirkungen insofern, dass einige Kunden Buchungen im Magazin verschieben bzw. stornieren. Doch unser Fundament ist gut und lässt sich durch diese Krise nicht erschüttern. Kurzfristige Änderungen sind in unserer Branche Usus – wir denken die Wege einfach neu und finden andere Ansätze. Es ist mir bewusst, dass das nicht allen Branchen leichtfällt. Ich fühle mit Bekannten und Freunden mit, deren Business viel stärker leidet. Fakt ist, dass das Wirtschaftssystem jetzt stark ausgesiebt werden wird. Viele Betriebe, die ohnehin schon schwächeln, werden jetzt untergehen. Andere werden schwere Dämpfer bekommen, von denen sie sich vielleicht nicht mehr erholen. Das ist nun aber auch eine Chance für alle, sich neu zu orientieren. Veränderungen sind nicht immer schlecht, sie bergen auch immer einen Neuanfang.

 

 

-Was können wir daraus lernen? 

Je nachdem, wie lange die Krise noch andauert. Wenn die Ausgangssperren in einer Woche wieder aufgehoben sind, wird die Menschheit persönlich nicht viel davon mitnehmen. Wird es jedoch – wovon ich ausgehe – mehrere Wochen und Monate dauern, bis sich alles wieder mehr oder weniger normalisiert hat, wird dieser Virus unsere Gesellschaft verändert haben. Und vielleicht gibt es sogar die Hoffnung, dass auch unsere Umwelt nachhaltig davon profitiert. Ich bin gespannt, wie lang es danach andauert, dass wir zu schätzen wissen, was wir haben und wie wir leben dürfen.

 

 

-Was machst du, um gerade jetzt mental und körperlich gesund und so weit es geht glücklich zu bleiben?

Ganz wichtig ist für mich der Austausch mit anderen Personen. Was haben wir schon für schlechte Entwicklungen aufgrund der digitalen Welt in diversen Prophezeiungen gehört? Nun ist genau diese digitale Welt unser Vorteil: wir können vernetzt bleiben und uns austauschen. Mit allen Vor- und Nachteilen, die dieser Austausch mit sich bringt. Mehr denn je ist es nun wichtig, sich auf Qualitätsmedien zu verlassen und nicht jeden Quatsch zu glauben, der virtuell zu finden ist. Auch die Natur wird nun mehr und mehr unser Freund. Abseits vom Termindruck und vom Freizeitstress genieße ich nun das Laufen im Freien umso mehr, nehme mir auch mehr Zeit zum Lesen und zum Kochen.

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